Der Differentialquotient an der Stelle $x$ ist der Grenzwert des Differenzenquotienten im Intervall $[x;x+h]$, wobei $h$ immer kleiner und schließlich (fast) Null wird.
Aber: Wie soll man diesen Grenzwert berechnen?
Aufgabe
Berechne den Differentialquotienten der Funktion $f(x)=x^2+1$ (1) allgemein an der Stelle x und anschließend konkret (2) an der Stelle $x=1$.
- Berechne den Differentialquotienten und setze als untere Grenze $x$ und als obere Grenze $x+h$ ein.
$$k=\frac{\left((x+h)^2+1\right)-\left(x^2+1\right)}{h}$$ - Grenzwert: $h$ soll gegen Null gehen, das kann aber nicht einfach durch Einsetzen berechnet werden, es entstünde eine Division durch Null.
$$k=\frac{\left((x+0)^2+1\right)-\left(x^2+1\right)}{0}$$
- Den Ausdruck aus 1. kann man aber zuvor vereinfachen.
$$
\begin{eqnarray}
k&=&\frac{\left((x+h)^2+1\right)-\left(x^2+1\right)}{h}\\
k&=&\frac{\left((x^2+2 x\cdot h+ h^2+1\right)-\left(x^2+1\right)}{h}\\
k&=&\frac{x^2+2 x\cdot h+ h^2+1-x^2-1}{h}\\
k&=&\frac{2 x\cdot h+ h^2}{h}\\
k&=&2 x + h
\end{eqnarray}
$$ - Nun kann der Grenzwert durch Einsetzen gebildet werden.
$$
\begin{eqnarray}
k &=& \lim_{z\rightarrow 0}\left(2x+h\right)\\
k &=& \left(2x+0\right)
\end{eqnarray}
$$ - Abschließend wird für die Stelle $x=1$ eingesetzt und der Differentialquotient ermittelt.
$$k=2\cdot 1=2$$
Diese Vorgangsweise scheint kompliziert, reduziert sich aber immer auf den Rechnungsschritt 3.
Letztlich wird aber eine wesentliche Abkürzung gefunden, wie die oben vorgezeiten 5 Punkte zukünftig nicht mehr berechnet werden müssen.
Der oben ermittelte, allgemeine Term für den Differentialquotienten, bei dem die Stelle $x$ erst eingesetzt werden kann, ist wiederum als Funktion zu interpretieren. Sie gehört zur Funktion $f(x)$ und wird als deren Ableitung $\mathbf{f'(x)}$ bezeichnet.
- Aufgabenblatt 7.B5 Berechnung Differentialquotient
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